6.4-8.4 Kingston – Big Business meets Robinson Crusoe

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6.4-8.4 Kingston – Big Business meets Robinson Crusoe
Garnicht mal so schlecht geschlafen.Gefühlt müsste es mitten in der Nacht sein, so sieht zumindest unser Security aus, der schlafend vor der Rezeption liegt.

Kann man schon mal so machen, in einer der kriminellsten Städte der Welt! #feelSaveBrudi

Protected bei Kingsman Security! Geworben wird mit zwei schwer bewaffneten Jungs a la Dwayne „The Rock“ Johnson, aber unsere ist eher die schwarze Cousine von Mike&Molly. Uhrencheck? 6:00Uhr morgens! 30Grad! Herzlichen Glückwunsch! Naja dann machen wir mal was für unseren guten deutschen Ruf und belegen die Plätze unterm Sonnensegel mit nem großen DFB Handtuch um stressfrei die ersten Bierchen zu holen. Wohlgemerkt ist es jetzt schließlich auch schon 06:15 Uhr. #GönnDirBrudi

Zu unserer Runde gesellte sich im Laufe des Morgens Zuleika, eine 20. jährige Britin die sich gerade ihr Sabbatical Year gönnt bevor das Studium weiter geht. Klar, so eine Auszeit kann man sich schon mal gönnen, nicht das man sich vor Beginn es Arbeitsleben schon überarbeitet.Trotzdem sehr mutig als Frau alleine in so ein Land zu reisen, aber da ist sie nicht die einzige, hier im Hostel sind 90% Junge Mädels die alleine oder max. zu Zweit das Land bereisen, naja und Heiner and Me #HahnImKorb
Zu dritt geht’s dann Richtung Half Way Tree Kingston, dort sollte es eine Bank und was zu essen geben.Auf dem Weg dort hin sieht man die typischen Ausbildungsberufe in Jamaika, Taxifahrer, Ventilatorenzerleger und nette vertrauenswürdige Geschäftsmänner die uns tolle Spitznamen wie „Weed“ und „Ganja“ geben, zumindest redet uns jeder zweite (was schon untertrieben ist) so an.

Nach „Typisch Touri“ sieht es hier nicht aus, auch nicht wenn man so nach der Hautfarbe schaut, weit und breit sind wir die einzigen „Whities“ oder „White Sugar“ von vielen kommen auch dumme und beleidigende Sprüche.Blöd wenn die Amtssprache Englisch ist und blöd bzw komisch Rassismus am eigenen Leib zu erfahren.

Mitten im ganzen Markttreiben finden wir ein schattiges Plätzchen in einem schön angelegter Park, dem National Hero Park, leider keine Statuen von der legendären Bobmannschaft um den Headcoach Irv Blitzer, dafür Dancehall und Reggae aus massiven 3000000 Watt Boxen eines inselweiten Radiosenders.

Schnell noch Jerk Chicken und nen warmen horney herbal goose Wein aus ner PET Flasche gegönnt und ab ins nächste Taxi Richtung, Joa wohin eigentlich? Haben irgendwie gleich Freundschaft mit dem Taxifahrer geschlossen, erst hat er uns die Bar seines „Schwagers“ gezeigt und kurze Zeit später sitzen wir in einer besseren Wellblechhütte in den Favelas von Kingston, alleine, weil er arbeiten muss und uns dann jemand vorstellen muss, vermutlich eine seiner Schwestern, irgendwas von Heiraten hat er nebenbei erwähnt…

Nach einer Stunde ists uns schon etwas mulmig zumute, klar, wenn man gegen jegliche Reisewarnungen des Auswärtigen Amtes und Lisa verstößt.

Plötzlich hören wir eine Autotüre knallen, kurz danach eine Zweite und wie wir aus diversen Action und Agentenfilmen gelernt haben können jetzt max zwei Typen kommen die uns abknallen.

Aber Marley sei dank ist es nur der Taxifahrer mit seinem Kumpel (könnte snoop dog gewesen sein) der uns den besten Rum von ganz Jamaika verkaufen will! 

Trotz der aufblitzenden Metallspritze unter dem TankTop (hart umkämpfter Rum Markt in Jamaika) lehnen wir dankend ab und werden wieder sicher vor dem Reggae Hostel abgesetzt.

Sonst so von heute? Reicht glaub. Heute bleiben wir schön im gesicherten Hostel und werden das einheimische Bier verkosten.
Am nächsten Tag geht’s dann mit einem deutschen Dauergast und Mitarbeiter vom Hostel per Root Bus Richtung Port Royal. So einen Root Bus muss man sich vorstellen wie eine Mischung aus Marktschreier und Kidnapping für das man 100j$ bezahlt, da wird solange gegen die Türe gehämmert und Leute in den Bus gelotst bis er brechend voll ist, und nein, wir sprechen hier nicht von einem Bus mit europäischen Standart sondern von einem vermutlich asiatischen Ableger eines VW Busses welcher nichtmal in der Türkei TÜV bekommen würde und mit ca 30 Leuten total überladen ist. Zum aussteigen aus den hinteren Reihen sollte man die Kletterkünste eines Reinhold Messners besitzen und keine Angst haben aus einem fahrenden Bus zu springen.Gesagt getan.

In Port Royal werden wir sofort von einem netten etwas zu klein geratenen Typ empfangen der in Deutschland vermutlich Kartoffeln auf der Bleiche stecken würde. 

Benni will uns einen der Besten Plätze für Lobster zeigen, mit Meerblick, wo wir wieder beim Thema Rassismus sind, nur weil wir weiß sind und mit unseren sexy Tank Tops und Flipflops/Adiletten nicht in das Bild einer idyllischen Dachterrasse eines Null Sterne Restaurants passen. Lobster gibt es erst nicht. Dafür Bier, und wenn wir Deutschen eines können dann Bier trinken.

Unser Kumpel vom Bruderhausableger Kingston hat uns die ganze Zeit im Blick und wartet nur darauf das wir die abgegrenzte Area verlassen.

Dank Benji und nem einheimischen Bootsfahrer kommen wir für paar Dollar an einen Platz der den Touris normalerweise verwehrt wird. Eine sogenannte Lime Cap, eine paar Quadratmeter große Insel mit paar Palmen (nicht aus Plastik) wo nur wir vier und das stereotypische „etwas arg“ übergewichtige Girl mit ihrer mächtig durchtrainierten und natürlich sehr begeisterten großen jamaikanischen Liebe ist. Wenigstens gibt SIE IHM Schatten und uns das Feeling eines kenternden Piratenschiffes als sie aussteigt.

Es lässt sich definitiv schlechter Leben als paar Stunden mit genug kalten Bier auf einer einsamen Insel a La Robinson Crusoe.

Mit einer ,für jamaikanische Verhältnisse, akribischen Pünktlichkeit von nur 30min zu spät, werden wir kurz vor Eintreffen des Tsunamis acuch wieder von der Insel geholt. Mit einem etwas komfortableren Bus geht es nach downtown Kingston. Downtown Kingston? Da war doch was! Stimmt! Die Reisewarnung vom auswärtigen Amt! „Bitte halten die sich als Tourist nicht in Downtown auf, schon garnicht nach Einbruch der Dunkelheit.“ Lass mal kurz aus dem Fenster schauen… verdammt. Alles Dunkel als wir aussteigen.

Zum Glück haben wir unsere deutschen Rastafari innerhalb von 3min im Getümmel verloren. Aber he, wer eine Taxifahrt und einen Favelabesuch überlebt, schafft auch den Heimweg von Downtown. 

Nach einigen mulmigen Momenten und OHNE „liquid Chair“ in der Hose erreichen wir lebend das Hostel. Same Prozedur like every Day… Paar Bierchen und Good Night Rastafari.
Letzter Tag in Kingston?Datum? Irgendwas zwischen 5.4 und 9.4 hab irgendwie das Zeitgefühl verloren, aber laut Heiner wird es die letzte Nacht in Kingston.

Heute sind wir wieder auf eigene Faust unterwegs. Unser heutiges Ziel. Der Wochenendmarkt in Kingston. Paar Bier auf der Fahrt #germanstyle und rein ins Getümmel. Geiler Markt! Definitiv. Aber nicht wenn du Weiß bist und schon leicht nach Touri aussiehst… Am äußeren Rand geht es noch, aber umso weiter du zum inneren Kern vordringst, umso mehr wirst du von allen Seiten betoucht und gezogen. Richtig unangenehm. 

Mit ein paar schnellen und eleganten Moves, die selbst einen Detlef D Soost zu Tränen gerührt hätten, eilen wir wieder Richung Rand des Marktes. 

Gekauft hab ich schlussendlich aus was! Klar! Auf so einem Markt muss das dann doch sein,genau wie das verhandeln. Der nächste Jamaiknische Obst und Gemüsehändler ist angepeilt und wird schon gleich die volle Breitseite meines Verhandlungsgeschickes abbekommen. „The Price for 3 of this?“ „300 Jamaikan Dollar Man“ „100 ok?“ No Man, 300″ ok gekauft. Nun stehe wir drei hier, mit unseren typischen Karibischen Früchten. Äpfel hab ich gekauft! Fucking Äpfel!

Der restliche Tag war jetzt nicht allzu spannend. Bissle Seaside, Bissle Reggae, bissle Bierchen und Abends noch in eine der besten Eisdielen der Insel, ins Devenport House, dem Haus des ersten schwarzen Millionär der Insel ( vielleicht einer der Bobmannschaft? Wird nicht weiter erwähnt) Eis war ganz ok, ok für 1h anstehen und 30min Fußmarsch durch das Ghetto von Kingston.

Heim, Bier,Bett,Pennen…

Morgen geht es dann per Taxi nach Ocho Rios…

Genug geschrieben für heute…

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